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Josef Schweinberger - BÜRGERMEISTER und HOCHWASSERSCHÜTZER

"Hochwasserschutz ist eine kommunale Gemeinschaftsaufgabe. Denn Hochwasser macht keinen Halt vor Gemeindegrenzen."

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Josef Schweinberger war von 2003 bis 2020 Bürgermeister im schwäbischen Buchloe und ein Pionier des kommunalen Hochwasserschutzes. Er hat früh erkannt: So eine Aufgabe lässt sich nur gemeinsam lösen. 2007 hat Schweinberger seine Kommune gemeinsam mit elf anliegenden Gemeinden zum Hochwasser-Zweckverband Gennach-Hühnerbach zusammengeschlossen – der erste dieser Art in ganz Bayern Plakat zur Aktion Hochwasserschützer Die Kommunen haben eine zentrale Rolle beim Hochwasserschutz. Ihre Aufgaben sind breit gefächert: Dazu gehören die Sicherung von Überschwemmungsflächen und das Verhindern der Bebauung in hochwassergefährdeten Gebieten. Auch die naturnahe Entwicklung der örtlichen Gewässer und der technische Hochwasserschutz stehen auf der Agenda. Nicht zuletzt müssen Kommunen auf den Ernstfall vorbereitet sein und sie sollten ihre Bürgerinnen und Bürger bei der Vorsorge unterstützen.

Wir müssen die Läufe unserer Bäche als Ganzes betrachten

Sein Engagement im Hochwasserschutz hat Josef Schweinberger schon vor seiner Zeit als Bürgermeister begonnen. „Ein Schlüsselerlebnis war für mich das Pfingsthochwasser 1999. Ich war als Feuerwehrmann in der Einsatzleitung und habe direkt mitbekommen, welche Schäden Hochwasser anrichten kann. Von da an war mir der Hochwasserschutz ein besonderes Anliegen“, sagt Schweinberger.

Als Bürgermeister trug Schweinberger eine besondere Verantwortung – nicht nur im Katastrophenfall, auch in der Vorsorge. „Als ich ins Amt gekommen bin, habe ich schon bald angefangen, mit den umliegenden Gemeinden das Gespräch in Sachen Hochwasserschutz zu suchen. Wir mussten die Läufe der beiden prägenden Bäche in unserer Region als Ganzes betrachten. Eine sinnvolle Lösung für die Stadt Buchloe alleine war unmöglich. Wir hatten keinerlei Möglichkeit, uns ausreichend zu schützen. Es geht nur gemeinsam.“

Unser Zweckverband ist ein echtes Plus für den Hochwasserschutz

Viel Geduld und viele Gespräche hat es gekostet. Aber das Ergebnis konnte sich sehen lassen. „Am Ende waren alle betroffenen Gemeinden dabei, verteilt über zwei Landkreise und gemeinsam mit den zwei zuständigen Wasserwirtschaftsämtern. Heute ist der Zweckverband Gennach-Hühnerbach – benannt nach zwei Wasserläufen in der Region – ein echtes Plus für den Hochwasserschutz“, sagt Schweinberger.

Zehn Hochwasserbecken mit einem Rückhaltevolumen von rund 1,6 Millionen Kubikmetern hat der Verband geplant. Neun davon sind bereits fertig. Nach Abschluss des Projekts hat der Zweckverband den Schutz für ein 100-jährliches Hochwasser erreicht.

Das wäre alles nie möglich gewesen, wenn wir nicht mit vielen staatlichen und privaten Partnern sehr gut zusammengearbeitet hätten. Von den Grundstückseigentümern über das Wasserwirtschaftsamt sowie die untere Naturschutzbehörde und die Regierung von Schwaben bis hin zum Ministerium. Auch der Freistaat und die Europäische Union haben uns gut unterstützt. Wir haben bei fast allen Projekten 75 Prozent Förderung bekommen“, sagt Josef Schweinberger.

„Große Dinge kann man nur gemeinsam machen. Das gilt auch für den Hochwasserschutz.“

 

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