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Johanna Mitterer - HOTELBESITZERIN und HOCHWASSERSCHÜTZERIN

"Hochwasser hat unser Gasthaus zerstört. Der Neubau ist bestmöglich vor Überschwemmungen gesichert.“

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Johanna Mitterer ist Hotelbesitzerin im oberbayerischen Burghausen. Ihr Hotel ist idyllisch gelegen, direkt an der Salzach. Schwere Hochwasser hat Mitterer bereits mehrfach erlebt. Sie hat die Konsequenz gezogen und ihre Gebäude der Gefahr angepasst. Plakat zur Aktion Hochwasserschützer Wenn Gemeinden bei Hochwasser überschwemmt werden, kann es Unternehmer hart treffen. Besonders ältere Gebäude in gefährdeten Lagen können durch die Wassermassen schnell einen Totalschaden erleiden.

Da lohnt es sich, über eine bauliche Verstärkung einer Immobilie nachzudenken, damit sich bei Hochwasser die Schäden in Grenzen halten. Erst recht für Neubauten sollte eine hochwasserangepasste Konstruktion berücksichtigt werden

Wir haben uns auf das Hochwasser vorbereitet

„2002 erlebten wir unser erstes Hochwasser. Unser Haupthaus ist aus dem Jahr 1959. Zwar hatte der damalige Besitzer schon einen wasserdichten Keller gebaut, aber ich hatte große Angst, dass das Gebäude vom Grundwasserdruck angehoben wird“, sagt Mitterer. Dazu kam es zum Glück nicht. „Wir hatten etwas Vorwarnzeit, weil die Salzach schon Tage vor dem großen Hochwasser langsam in den Keller schwappte. Da habe ich noch kurz vorher ein Loch in der Mauer entdeckt, das wir dann rechtzeitig abdichten konnten.“

Dieses Erlebnis hat Johanna Mitterer geprägt. „Ich habe mir dann gründlich überlegt, was passiert, wenn das Wasser noch höher kommt und wie wir das Haus dagegen schützen können.“ Elf Jahre später, beim katastrophalen Hochwasser 2013, war sie noch besser vorbereitet. Zumindest im Stammhaus, das sie zwischenzeitlich hochwasserangepasst saniert hatte „Schon nach zwei Tagen konnten wir den Betrieb ohne größeren Schaden wieder aufnehmen“, sagt Mitterer.

Es war schwer mitanzusehen, wie das Mobiliar davonfloss

Ganz anders in ihrem nebenan gelegenen Gasthaus, das sie gemeinsam mit ihren Geschwistern erst ein halbes Jahr zuvor gekauft hatte. „Das war ein altes Gebäude und nach dem Hochwasser nicht mehr zu retten. Es war schwer mitanzusehen, wie die Wassermassen die Einrichtung herausschwemmten.“ Mitterer entschied sich für Abriss und Neubau – aber diesmal hochwasserangepasst. „Wir hatten aus der Erfahrung gelernt und alle Erkenntnisse auf den Neubau angewendet.“ Unter dem wasserdichten Keller ließ Mitterer eine meterdicke Betonplatte als Auftriebssicherung legen. Im Kellerboden sind Senken eingebaut, an deren tiefster Stellte fest installierte Tauchpumpen liegen. Sie pumpen das Wasser im Falle einer Überschwemmung automatisch nach außen ab. Zudem sind alle Eingangstüren mit Schienen versehen, in die bei Hochwassergefahr Schotten eingesetzt werden.

Mitterer rät: „Ein Flusshochwasser baut sich im Gegensatz zu Sturzfluten oft über einen längeren Zeitraum auf Wenn der Pegel steigt, muss man das sehr genau verfolgen und rechtzeitig reagieren.“ Im Ernstfall greift ihr Notfallplan: Schotten setzen, Lüftungskanäle abdichten, Kanal verriegeln und Pumpen prüfen. „Und dann kommt die Feuerwehr, die uns bei Hochwasser immer großartig hilft.“

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