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Andrea Fürstberger - FEUERWEHRFRAU und HOCHWASSERSCHÜTZERIN

"Wenn das Hochwasser kommt, raus aus Keller und Tiefgarage! Sie können zur tödlichen Falle werden."

Externer Link zum YouTube-Kanal des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz

Andrea Fürstberger ist seit 25 Jahren bei der freiwilligen Feuerwehr im niederbayerischen Falkenberg. Genau wie ihr Vater und ihr Bruder. Als Frauenbeauftragte der Bayerischen Feuerwehren ist Fürstberger auch landesweit gut vernetzt. Besonders der Hochwasser-Einsatz im Juni 2016 im benachbarten Simbach bewegt sie bis heute. Plakat zur Aktion Hochwasserschützer Menschen retten, Keller auspumpen oder Schutt und Schlamm beseitigen – wenn ein Hochwasser zum Ernstfall wird, gehört die Feuerwehr zu den Helfern in der Not. Gemeinsam mit anderen Katastrophenschützern wie der Wasserwacht und dem Technischen Hilfswerk sorgt sie dafür, dass die Schäden begrenzt werden.

Schäden durch Hochwasser bleiben lange

„Das Hochwasser 2016 in Simbach war schrecklich mit anzusehen. Ich fahre dort öfter durch und kenne die Stadt auch von früher. Dass dieser kleine Bach so viel mitgerissen hat, ist Wahnsinn“, sagt Fürstberger. Der Ort ist bis heute nicht wieder vollständig hergerichtet. „Es erschreckt mich immer noch, wenn ich die Schäden sehe, nach so langer Zeit.“

Ihren Einsatz hatte Fürstberger damals im Außenbereich der Stadt, wo sie Schäden an Gebäuden prüfte. „Ein so großes Hochwasser hatten wir in meiner Region noch nie. Aber es gibt natürlich immer wieder Einsätze, die weniger dramatisch sind.“

Wichtig ist Andrea Fürstberger vor allem der Austausch mit anderen Kollegen. Man trifft sich auf diversen Veranstaltungen. „Vor allem aus dem Hochwasser 2013 in Deggendorf haben wir viel gelernt. Mit der Situation in Passau waren wir durch den Einsatz über das Hilfeleistungskontingent ganz gut vertraut, aber Deggendorf war neu für uns. Auf diese Erfahrungen konnten wir dann aber in Simbach schon zurückgreifen. Die Zusammenarbeit unter den bayerischen Hilfeleistungskontingenten war hier noch besser.“

Menschen zuerst – Sachwerte sind zweitrangig

Fürstberger rät: Wer von einem Hochwasser betroffen ist, sollte einige Dinge beachten, um sich nicht zusätzlich in Gefahr zu bringen. „Grundsätzlich gilt: Menschen zuerst! Sachwerte sind zweitrangig. Und achten Sie besonders auf Kinder, Kranke und Senioren. Vor allem aber: Werden Sie nicht leichtsinnig. Schon bei beginnender Überflutung sind Keller und Tiefgaragen lebensgefährlich. Das mussten wir in Simbach tragisch erleben. Wichtige Dinge sollten nicht im Tiefgeschoss lagern. Außerdem: Keine Rettungsversuche ohne Hilfe von anderen! Warten Sie, wenn möglich, auf professionelle Hilfe.

Wer ein Auto hat, sollte das auf keinen Fall mehr starten, wenn das Wasser schon bis zum oberen Reifenende reicht. Im Straßenverkehr dann bitte unbedingt die Umleitungen und Absperrungen beachten und nicht in Unterführungen fahren.“

Schließlich mahnt Fürstberger auch zur Vorsorge: „Ich empfehle dafür eine persönliche Checkliste. Besonders wichtig ist mir dabei der Punkt Versicherung. Eine Elementarschadenversicherung kann für viele Wohneigentümer sehr sinnvoll sein. Darüber sollte man sich unbedingt Gedanken machen, bevor es zu spät ist.“

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