Hochwasser.Info.Bayern

Natürlicher Rückhalt

Hochwasser ist ein natürliches Ereignis, das in den Einzugsgebieten von Flüssen entsteht. Wasser, das nicht verdunstet oder im Boden gespeichert werden kann, fließt ober- und unterirdisch ins nächste Gewässer. Hochwasserschutz muss also bereits im Einzugsgebiet ansetzen. Bei den Maßnahmen des natürlichen Rückhalts unterscheidet man zwischen

Maßnahmen in der Fläche

Berghang mit Wiederauffortsungsmaßnhamen

Der Mensch beeinflusst durch Flächenversiegelung sowie durch Land- und Forstwirtschaft das Abflussgeschehen. Das Zusammenwirken von Bewirtschaftungsänderungen und Verkürzung der Bäche lässt mehr Wasser schneller abfließen. Dadurch steigt das Hochwasserrisiko bei Starkregenereignissen deutlich an.


Land- und Forstwirten steht eine Reihe von Möglichkeiten zur Verfügung, um Bodenverdichtung und -erosion zu verhindern (womit auch nebenbei die Existenzgrundlage gesichert werden kann) und den Niederschlag besser versickern zu lassen. Was konkret getan werden kann, erfahren Sie hier.

Bach während eines Hochwassereignisses

Der Mensch beeinflusst durch Flächenversiegelung sowie durch Land- und Forstwirtschaft das Abflussgeschehen. Das Zusammenwirken von Bewirtschaftungsänderungen und Verkürzung der Bäche lässt mehr Wasser schneller abfließen. Dadurch steigt das Hochwasserrisiko bei Starkregenereignissen deutlich an.

Bäche wie im Bild gezeigt wurden im Zuge der Flurbereinigung ausgebaut. Durch im Rahmen der Flurbereinigung angelegte Seitengräben fließt das Wasser schneller in die Bäche und in weiterer folge in die nächstgrößeren Gewässer.


mit Wasser voll gelaufene Fahrspuren

Schwere Traktoren verdichten den Boden und erhöhen so den Oberflächenabfluss und die Bodenerosion, da das Wasser nicht versickern kann und oberflächlich abfließt


Auch im Siedlungsbereich kann durch Regenwasserversickerung zum Hochwasserschutz beigetragen werden. Änderungen der Bewirtschaftungsweise und urbane Maßnahmen wie Entsiegelungen wirken besonders bei kurzen, lokalen Starkniederschlagsereignissen. Bei Hochwasser hingegen, das nach tagelangen Dauerniederschlägen entsteht, füllt sich der Boden mit der Zeit vollständig mit Wasser. Es kann somit kein weiteres Wasser mehr einsickern und es fließt oberflächlich in die Flüsse. Daher sind in diesem Fall andere Maßnahmen (Rückhalt durch technischen Schutz) besser geeignet.

Maßnahmen an Gewässern

Mittels Bagger wird ein Gewässerlauf umgestaltet

Durch die Eindeichung und Begradigung der Flüsse und Bäche wurden die Gewässer eingeengt und die Hochwasserwellen beschleunigt. Im Hochwasserfall fließt der Fluss deshalb schneller und kann auch einen höheren Abfluss aufweisen.


Neben Maßnahmen in der Fläche – wie Aufforstung und schonende Bewirtschaftung in Land- und Forstwirtschaft – spielen Maßnahmen an Gewässern und deren Auen daher eine wichtige Rolle für den Hochwasserschutz. So kann durch die Wiederbelebung von Auen, die Laufverlängerung von Flüssen und Bächen sowie durch das Anheben der Flusssohle zur Verzögerung der Hochwasserwelle beigetragen werden.

Neben Maßnahmen in der Fläche – wie Aufforstung und schonende Bewirtschaftung in Land- und Forstwirtschaft – spielen Maßnahmen an Gewässern und deren Auen daher eine wichtige Rolle für den Hochwasserschutz. So kann durch die Wiederbelebung von Auen, die Laufverlängerung von Flüssen und Bächen sowie durch das Anheben der Flusssohle zur Verzögerung der Hochwasserwelle beigetragen werden.

Renaturierung wirkt auf das Hochwasser in unterschiedlicher Weise: Durch die Maßnahmen an den Gewässern und in den Auen werden einige Rückhalteräume früher mit Wasser gefüllt. Der Hochwasserabfluss kann verlangsamt und in manchen Fällen kann auch der höchste Abfluss etwas verringert werden. Gewässerrenaturierung hat auch einen ökologischen Vorteil, da hierdurch Auen mit wertvollen Lebensräumen neu entstehen können.

renaturierter Bach

Renaturierte Gewässer nehmen im Hochwasserfall den Retentionsraum schneller in Anspruch. Bildquelle: Prof. Dr-Ing. Klaus Röttcher


Flussbettumgestaltung, Abbildung vor und nach Durchführung der Maßnahme

Durch das Entnehmen von Ufersicherungen kann sich der Fluss wieder entfalten. Er verfügt somit über mehr Platz und fließt langsamer.


Ziel: Verringerung der Häufigkeit und Ausdehnung von Hochwasser, um die Menschen gezielt zu schützen

Mögliche Maßnahmen: Steigerung der Versickerung, Erhöhung, Oberflächenrauheit und damit Minderung der Abflussbildung, Renaturierung, Laufverlängerung, Auenanbindung zur Stärkung der Retention im Gewässer

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