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Christian Bernreiter - STAATSMINISTER und HOCHWASSERSCHÜTZER

„Hochwasserschutz ist eine Aufgabe von vielen Akteuren. Das hat das Hochwasser 2013 gezeigt. In den Landkreisen bringen wir die Partner zusammen.

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Christian Bernreiter war von 2002 bis 2022 Landrat im  Kreis Deggendorf und ist seit 23.02.2022 Bayerischer Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr. Das Thema Hochwasserschutz ist sein ständiger Begleiter in einer schwer geprüften Region. Immer wieder Überschwemmungen, schon mehrmals musste Berneiter den Katastrophenalarm auslösen – zuletzt 2013. Plakat zur Aktion Hochwasserschützer
Wenn es um Hochwasserschutz geht, sind die Landkreise die Schnittstelle zwischen den Kommunen, der Wasserwirtschaft und dem Freistaat. Besonders im Ereignisfall: Als Teil der Führungsgruppe Katastrophenschutz sollen die Landratsämter dabei helfen, Gefahren abzuwehren und für die entsprechenden Vorbereitungen zu sorgen. Außerdem gehören sie zur Meldekette des Hochwassernachrichtendienstes.

Einen 100-prozentigen Schutz kann es nicht geben

Trotz der schweren Hochwasser in der Vergangenheit sagt Bernreiter: „Wir haben Glück gehabt.“ Keine Toten, keine Schwerverletzten; anders als in Simbach. „Dafür sind wir heute noch dankbar. Aber das menschliche Leid, das im Nachgang ausgelöst wurde, die psychischen Probleme, das sitzt tief.“ Der materielle Schaden von 2013 wurde gut aufgearbeitet. Es gab viele Spenden. „Aber ich möchte das nicht noch einmal erleben“, sagt Bernreiter. „Wir müssen gemeinsam vorsorgen. Das ist meine vollste Überzeugung.“

Vieles wurde bereits verbessert. Neue Hilfsmittel für die Rettungskräfte sind angeschafft worden, zum Beispiel für die Feuerwehren. Aber nicht nur materiell wird der Schutz verstärkt. „Unsere Einsatzkräfte und -leiter werden oft nach ihren Erfahrungen gefragt. Dieser Austausch ist besonders wichtig, um voneinander zu lernen“, sagt Bernreiter. Aber er weiß auch: „Man kann sich nie hundertprozentig vorbereiten. Einen vollständigen Schutz wird es nie geben.“

Deshalb: Vorsorge ist wichtig. „Bei vielen Gebieten, die bei Hochwasser überschwemmt waren, hat die Wasserwirtschaft vorher gewarnt: Hier solltet ihr nicht bauen. Dann hieß es oft: ‚Das ist bürokratisch, das passiert doch nie‘“, sagt Bernreiter. „Es kam dann leider anders.“

Hochwasserschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe

Sichere Heizöltanks, alternative Brennstoffe, eine Elektroverteilung deutlich über Straßenniveau – es gibt vieles, was beim Hausbau getan werden kann. „Und ich appelliere an jeden: Versichert eure Häuser“, sagt Bernreiter.

Auch in seinem Landkreis wird viel in den Hochwasserschutz investiert. „Der Freistaat hat mit Unterstützung des Bundes immense Finanzmittel in seinem Haushalt zur Verfügung gestellt. Darum geht es zügig voran. Die Akzeptanz vor Ort ist hoch. Es wurde bisher keine einzige Maßnahme beklagt. Wir wollen das Schutzniveau für ein hundertjährliches Hochwasser erreichen.“

Als Präsident des Landkreistages blickt Bernreiter auch viel über seine Region hinaus. „Hochwasserschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Jeder muss seinen Beitrag dazu leisten. Es geht nur miteinander. Als Landräte müssen wir dafür sorgen, dass die vielen Partner gut zusammenfinden.“

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